Was muss ich beachten, bevor ich einen Dobermann kaufe?
Ist die Entscheidung einen Dobermann zu kaufen gefallen, so ist die Aufregung oft groß und die Geduld sehr klein. Der Hund soll bitte so schnell wie möglich einziehen.
Am besten schon gestern. Allerdings sollte die Anschaffung eines Dobermanns nicht übers Knie gebrochen, sondern wohlüberlegt werden. Damit Du und der Hund einen gelungenen gemeinsamen Start habt und einem schönen, langen und artgerechtem Dobermannleben nichts im Weg steht.
Schließlich bedeutet der Kauf eines Dobermanns eine große Verantwortung und wird Dein bisheriges Leben gehörig auf den Kopf stellen. Darum gilt es, wichtige Überlegungen bereits im Vorfeld abzuwägen und sich über die Konsequenzen der Hundehaltung bewusst zu sein.
Sind alle mit dem Dobermann einverstanden?
Wer gerne einen Dobermann halten möchte, kann oft nicht nachvollziehen, dass andere diesen Herzenswunsch nicht teilen. Doch damit ein harmonisches Zusammenleben gewährleistet ist und sich sowohl die Zweibeiner wohlfühlen, als auch der Vierbeiner sich im Rudel willkommen fühlt, sollten alle mit der Anschaffung des Dobermanns einverstanden sein.
Im Idealfall wird der neue Mitbewohner dabei nicht einfach nur toleriert, sondern jeder übernimmt ein Stück Verantwortung und kümmert sich gern um den Familienzuwachs. So können Aufgaben gleichmäßig verteilt werden und jeder hat seinen Spaß.
Wenn ein oder mehrere Familienmitglieder nicht mit einem Dobermann einverstanden sind, so sollten auf jeden Fall die Gründe hierfür hinterfragt werden. Hat jemand vielleicht Angst vor Hunden (siehe weiter unten) oder fürchtet um den möglichen Dreck in der Wohnung?
Vielleicht sprechen auch noch ganz andere Gründe gegen die Haltung. Alle Einwände sollten sorgfältig geprüft und abgewogen werden.
Ich bin Single und möchte gern einen Dobermann halten – Geht das?
Eine schwierige Frage, die sich keinesfalls pauschal beantworten lässt. Sie hängt sehr stark von der jeweiligen Lebenssituation und den finanziellen Möglichkeiten ab. Stelle Dir folgende Fragen:
- Wie lange müsste der Hund zu Hause alleine bleiben?
- Kann ich in der Mittagspause zum Hund fahren und ihn Gassi führen?
- Hab ich Freunde/Verwandte, die in meiner Abwesenheit nach dem Dobermann sehen und gegebenenfalls mit ihm spazieren gehen?
- Kann ich mir einen Gassi-Service, einen Hundesitter oder eine Tagesstätte leisten?
- Bin ich geschäftlich viel auf Reisen?
- Hab ich einen Garten, wo der Dobermann sich während meiner Arbeitszeit austoben kann (unter Aufsicht natürlich)?
- Habe ich genug Kraft und Motivation, um nach Feierabend und am Wochenende etwas mit dem Hund zu unternehmen?
- Wäre der Dobermann alleine zu Hause oder hat er einen Artgenossen zum Spielen?
Bitte bedenke: Ein Hund, der von morgens 8 bis abends 20 Uhr alleine zu Hause ist und sich womöglich auch so lange nicht lösen kann, der leidet und führt kein artgerechtet Dasein.
In der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Hund überhaupt je ohne sein Rudel ist. Der Dobermann sollte nicht länger als maximal 5 Stunden am Stück alleine sein. Und dies auch nur, wenn er ansonsten gut ausgelastet und gefordert wird.
Die Kinder wollen unbedingt einen Dobermann – Soll ich diesem Wunsch nachgeben?
Kinder äußern oft den Wunsch nach einem Haustier und anfänglich ist die Begeisterung noch sehr groß. Allerdings ebbt diese leider häufig sehr schnell wieder ab. Besonders, wenn der Nachwuchs begreift, wie viel Verantwortung und Aufwand mit der Haltung eines Hundes (egal, wie groß oder klein dieser ist) verbunden sind. Außerdem solltest Du bedenken, dass je nach Alter Deiner Kinder, diese den Dobermann nicht alleine Gassi führen können. Diese Aufgabe bleibt also an Dir hängen.
Womit wir beim eigentlichen Thema wären: Du als Erwachsener trägst die volle Verantwortung für das Tier. Egal, ob und wie lange Deine Sprösslinge bereit sind, mitzuhelfen.
Darum ist die Anschaffung eines Vierbeiners nur angeraten, wenn Du selber auch ein Haustier möchtest und Deine Kindern gern mit einem Hund aufwachsen sehen willst. Bedenke bitte ebenso, dass der Dobermann eine Lebenserwartung von 13 Jahren und mehr hat. Vielleicht sind die Kinder schon lange aus dem Haus, der Dobi aber immer noch treu an Deiner Seite.
Würde Dir dies etwas ausmachen?
Ich habe eine Hundehaarallergie, kann ich trotzdem einen Dobermann kaufen?
Wer trotz Allergie gerne einen Dobermann halten möchte, kann sich beim Hautarzt desensibilisieren lassen. Diese Therapie ist sehr langwierig, kann jedoch zum gewünschten Erfolg führen.
Doch nicht immer sind so drastische Schritte überhaupt nötig. Selbst wenn bei Dir eine Tierhaarallergie bekannt ist, musst Du nicht unbedingt auf jede Hunderasse bzw. jeden Hund gleich heftig reagieren.
Falls Du Dich also bereits für einen Welpen entschieden hattest, so kannst Du den Züchter um eine paar Haare des kleinen Vierbeiners bitten und einen Allergietest damit beim Hautarzt durchführen lassen. Womöglich hast Du ja Glück.
Da eine Hundehaarallergie je nach Ausprägung sehr gefährlich sein kann, kannst Du Dich und Deine Familie auch generell vorab testen lassen, selbst wenn bisher keinerlei Allergien bekannt sein sollten.
Hundehaltung trotz Angst vorm Dobermann?
Hat jemand Angst oder gar eine tief sitzende Phobie vor Hunden, so gilt es zunächst, die Ursache dafür zu ergründen. Wurde die Person einmal gebissen oder hat eine andere schlechte Erfahrung mit Hunden gemacht?
Ist es das laute Bellen oder plötzliche Bewegungen des Tieres, die Angst auslösen? Manchmal kann die Wurzel der Furcht ausfindig gemacht und ausgerissen werden. Nur wenn dies gelingt, macht es Sinn, über den Kauf eines Dobermanns nachzudenken.
Ansonsten verschiebe lieber den Wunsch nach einem vierbeinigen Freund. Schließlich ist es nicht vertretbar, dass jemand im Haushalt in dauernder Furcht leben muss.
Denn leider lassen sich Ängste nicht immer abbauen und bei einem so großen Hund wie dem Dobermann, mit entsprechend “gefährlichem” Ruf, dürfte dieses Unterfangen schwieriger werden, als bei der Anschaffung eines Chihuahuas.
Ist die Hundehaltung erlaubt?
Dieser Punkt ist ganz wichtig, falls Du zur Miete wohnst! Wirf auf jeden Fall einen Blick in den Mietvertrag und prüfe, ob die Hundehaltung erlaubt ist. Ist nichts Konkretes angegeben, solltest Du Dich mit dem Vermieter in Verbindung setzen und um Erlaubnis bitten.
Spricht nichts gegen einen Hund als Haustier, ist es am besten, das Einverständnis schriftlich festzuhalten. Mache Dich jedoch darauf gefasst, dass Du bei einer Rasse wie dem Dobermann vielleicht auf Vorsicht oder gar Unmut stoßen wirst.
Es gibt leider immer noch viele Vorurteile, die dem Dobi anhaften, weshalb nicht jeder Vermieter oder Mitbewohner im Haus von der Haltung dieser Rasse begeistert sein könnte. Hier kannst Du entweder versuchen Aufklärungsarbeit zu leisten, oder Du suchst nach einer hundefreundlichen Bleibe, die dem Dobermann aufgeschlossen gegenübersteht.
Habe ich die finanziellen Mittel einen Dobermann zu halten?
Hundehaltung kostet Geld. Der Kaufpreis für den Dobermann und seine Erstausstattung sind da nur der Anfang. Mache Dich nicht nur auf laufende monatliche Kosten gefasst, sondern ebenso auf regelmäßige Ausgaben für Spielzeug, Hundeschule, Vorsorgetermine, Versicherungen und Steuern.
Es können natürlich auch überraschende Kosten auf Dich zukommen, wenn Dein Dobermann einmal krank wird, einen Unfall hat oder ein anderer Notfall eintritt. Kosten für Medikamente oder Operationen können sehr schnell mehrere Hundert Euro kosten.
Auch vierstellige Rechnungen sind möglich. Da Du sicherlich nur das Beste für Dein Haustier möchtest, solltest Du darum solche Ausgaben einplanen und gegebenenfalls entsprechend vorausplanen, zum Beispiel mit einer Krankenversicherung für Deinen Dobermann.
Ändert sich mein Leben mit Dobermann?
Wer sich einen lebhaften und aktiven Dobermann ins Haus holt, verändert sein Leben von Grund auf. In Zukunft muss immer Rücksicht auf die Bedürfnisse und Anforderungen des Hundes genommen werden, was mit einigen Einschränkungen verbunden sein wird.
Welche Du als frischgebackener Dobermann-Besitzer jedoch sicherlich gerne in Kauf nehmen wirst. Schließlich möchtest Du ja diese Veränderung auf vier Pfoten. Mit ein wenig Planung und Voraussicht lassen sich die meisten “Probleme” spielend lösen.
Der Dobermann bestimmt von nun an den Tagesablauf
Füttern, Gassi gehen, Pflegen, Spielen, Toben und Trainieren. Ein Dobermann beansprucht gleich mehrere Stunden Aufmerksamkeit pro Tag. Jeden Tag! Wenn es ein Dobermann-Welpe sein soll, dann musst Du sogar in den ersten Lebensmonaten noch mehr Zeit aufbringen.
Am besten sollte nämlich die ersten Wochen rund um die Uhr jemand für den Kleinen da sein. Aber auch ein erwachsener Dobi muss sich erst an Dich, das neue Rudel und sein Zuhause gewöhnen. Kennt der Dobermann die Spielregeln im neuen Heim und Ihr habt Euch eingependelt, dann wird es etwas lockerer und entspannter.
Dennoch sind tägliche Beschäftigungen gepaart mit geistigen Herausforderungen Pflichtprogramm. Der Dobi ist anspruchsvoll in der Haltung und benötigt eine gute Auslastung, um zufrieden und ausgeglichen zu sein.
Weniger Zeit für Freizeitgestaltung und Hobbys
Ab sofort wirst Du Dich immer fragen “Kann mein Dobermann mit?”, wenn Du Deine Freizeit planst und gestaltest. In der Tat ist der Hund natürlich am liebsten dort, wo auch sein Rudel bzw. seine Bezugsperson ist. Damit er allerdings mit zu Freunden und Bekannten, in den Biergarten oder auf Shoppingtour darf, sollte er sehr gut erzogen sein und Deine Kommandos perfekt befolgen. Schließlich ist ein Dobermann, der sich zu benehmen weiß, gut sozialisiert, ruhig und freundlich ist, überall gern gesehen.
Investiere demnach viel Zeit in seine Ausbildung und Du wirst es später nie bereuen. Ein wohlerzogener Hund darf mehr Freiheiten und Privilegien genießen, als ein kläffender, an der Leine ziehender oder seiner Zerstörungswut nachgehender Vierbeiner, den Du nirgendwo hin mitnehmen kannst und der sein Dasein stets zu Hause fristen oder nur an der Leine verbringen darf.
Mit Hund im Haus hast Du natürlich außerdem weniger Zeit für Hobbys, als früher. Du wirst nur noch um den Dobi herum planen und sein Wohlergehen stets im Hinterkopf behalten, wenn Ausflüge, Besuche, Urlaube und andere Aktivitäten geplant werden. Und das ist natürlich gut so. Mache Dich darauf gefasst, dass der Dobermann ab sofort Dein zeitintensivstes Hobby sein wird.
Ich bin krank oder will in den Urlaub – Wohin mit dem Dobermann?
Wer so krank ist, dass er das Bett hüten oder sogar ins Krankenhaus muss, sollte für solche Fälle einen guten Notfallplan parat haben. Schließlich will der Dobermann auch in solch einer Situation versorgt sein und benötigt neben Futter und Gesellschaft auch seine Spaziergänge und Spielstunden.
Finde darum schon im Vorfeld einen zuverlässigen Gassi-Service oder Hundesitter, oder frage in Deinem Verwandten- und Bekanntenkreis um Hilfe. Während viele nämlich bereit sind, einen kleinen “Schoßhund” für ein paar Tage zu hüten, sieht die Sache bei einem Dobermann oft anders aus. Erst recht, wenn die betreffende Person nicht viel Hundeerfahrung hat.
Wen hingegen hin und wieder das Fernweh packt und das Ferienziel zu weit entfernt für eine Anreise mit dem Hund ist oder das Klima dort ungeeignet erscheint, der braucht ebenfalls einen geeigneten Plan B. Neben Freunden und Bekannten gibt es da noch die Option den Dobermann in eine Hundepension oder ein Hundehotel einzuquartieren. Ein längerer Aufenthalt dort, oder natürlich auch bei Verwandten, sollte allerdings frühzeitig geprobt werden, damit die Trennung nicht zu stressig für den Vierbeiner wird.
Macht ein Dobermann viel Dreck und Unordnung?
Jedes Haustier macht eine gewisse Menge an Dreck und Unordnung. Auch der Hund. Wer jedoch einige vorbeugende Maßnahmen ergreift, kann den Schmutz im Haus etwas verringern. So solltest Du Deinem Dobermann frühzeitig beibringen, dass nach dem Gassigehen stets die Pfoten abgewischt (oder ggf. auch abgebraust) werden. Ein regennasses Fell wird ebenfalls kurz trocken gerubbelt. Regelmäßiges Bürsten verhindert außerdem Haare überall im Haus, ebenso wie tägliches Fegen oder Staubsaugen. Denn auch wenn der Dobi ein kurzes Fell ohne Unterwolle hat und sehr pflegeleicht ist, so haart er dennoch das ganze Jahr über leicht. Wer also keine Hundehaare auf dem Sofa oder im Bett finden möchte, sollte diese Plätze von Anfang an zur Tabuzone erklären. Ohne Ausnahme.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wird der Dobermann allerdings trotzdem hin und wieder Pfotenabdrücke hinterlassen, sein Futter um den Fressnapf herum verteilen, sich im Flur genüsslich schütteln, wenn es draußen geregnet hat, Haare auf Teppich und Co verteilen und Matsch ins Haus tragen, nachdem er Deinen Garten freundlicherweise neu umgestaltet hat. Natürlich findest Du auch herumliegende Kauknochen oder Spielzeug in der Wohnung. Wer also einen Hund im Haus haben möchte, sollte ein bisschen mehr an Putzaufwand nicht scheuen und nicht allzu pingelig und penibel sein, wenn es um die Ordnung geht.
Was kostet ein Dobermann?
Der Kaufpreis für einen Dobermann kann wahrlich unterschiedlich ausfallen. Wer sich einen Dobi zulegen möchte, wundert sich nicht selten, wie die verschiedenen Preise zustande kommen. Warum ist der Hund aus den Kleinanzeigen so billig und der Welpe vom Züchter so unverschämt teuer?
Zu allererst solltest Du stets aufhorchen, wenn Dir der Kaufpreis wie ein wahres Schnäppchen vorkommt. Handelt es sich um einen ausgewachsenen Dobermann, so sind stets die Gründe für die Abgabe zu hinterfragen. Es kann sich beispielsweise um einen Dobermann in Not handeln, der ein neues Zuhause sucht. Hier wollen die alten Besitzer oft keinen wirklichen Gewinn mit ihrem Haustier machen, sondern es lieber in guten und kompetenten Händen sehen. Allerdings könnte der Hund auch aus anderen Gründen abgegeben werden, wie etwa Aggressivität oder sonstigem Ungehorsam.
Vorsicht bei allzu preiswerten Dobermannwelpen!
Handelt es sich um einen besonders günstigen Welpen, so solltest Du so viel wie möglich über seine Herkunft in Erfahrung bringen und sowohl die Zuchtstätte als auch seine Elterntiere in Augenschein nehmen. Wird Dir beides verwehrt, dann lieber Finger weg!
Kaufe NIEMALS Welpen vom Rastplatz, aus dem Kofferraum oder wenn man Dir anbietet, den Dobermann zu Dir nach Hause zu bringen. In nahezu 100 % der Fälle hat der Verkäufer etwas zu verbergen. Leider handelt es sich bei diesen Schnäppchen nämlich oft um die sogenannten Wühltischwelpen.
In schlechten Haltungsbedingungen wird die Mutterhündin dabei ausschließlich als Wurfmaschine benutzt, ohne ausreichend medizinische Versorgung, Gewissenhaftigkeit bei der Verpaarung oder artgerechte Haltung. Krankheiten breiten sich in solchen Massenzuchten oft unkontrolliert aus und nicht selten kommt ein ach so billiger Welpe bereits körperlich oder psychisch krank bei Dir zu Hause an.
Natürlich bemerkst Du dies erst nach einer Weile, und weil Du den Dobi da schon liebgewonnen hast, möchtest Du ihn nicht mehr hergeben. Langwierige Arztbesuche und hohe Tierarztrechnungen sind leider oft die Folge.
Hast Du den Verdacht es handelt sich um einen Vermehrer oder zahlreiche Hunde unterschiedlicher Rassen werden aus einem Kofferraum heraus angeboten, so informiere bitte die Polizei und notiere Dir wichtige Angaben zu Fahrzeug, Kennzeichen usw. Du kannst auch Fotos als Beweis machen.
Warum ist der Dobermann vom Züchter so teuer?
Du hast einen seriösen Züchter gefunden, musst beim Kaufpreis für den Dobermann aber erst mal erschrocken Luft holen? Ja, ein Dobermann aus einer guten Kinderstube hat eben seinen Preis. An dem solltest Du allerdings keinesfalls sparen.
Ein guter Züchter wird nämlich bereits lange vor dem Deckakt Maßnahmen ergreifen, um eine gelungene Zucht laut Rassestandard und gesunde Welpen zu gewährleisten. Dies fängt bereits bei der Wurfplanung an. Die sorgfältige Auswahl der Elterntiere ist da nur der Anfang.
Ein Züchter legt außerdem Wert auf und gibt Geld aus für:
- Aktuellen Impfstatus der Elterntiere und regelmäßige Wurmkuren
- Genetik und Zuchtauslese
- Regelmäßige medizinische Gesundheitskontrollen der Elterntiere
- Spezialfutter für trächtige Hündin und später auch ihre Welpen
- Beratung potenzieller Käufer
- Medizinische Überwachung der gesamten Trächtigkeit
- Erste Sozialisation und Prägung der Welpen
- Impfungen, Mikrochip, Wurmkuren für die Welpen
- Unterhaltskosten für die Zuchtstätte
- Mitgliedschaft im Verein
- Zuchtzulassungen
- Charakter und Wesen seiner Zuchttiere
- Decktaxe
- Schulungen
- Erfahrungen und Preise auf Ausstellungen sammeln
All dies erfordert einen nicht unerheblichen finanziellen und zeitlichen Aufwand. Auch wenn der Kaufpreis für den Dobermann Dir anfänglich etwas zu hoch erscheinen mag, so macht ein Züchter in den allermeisten Fällen nur einen kleinen Gewinn mit seinen Welpen.
Viel häufiger sind es die Leidenschaft und Begeisterung für die Dobermann-Rasse, welche Züchter gerne Zeit und Geld investieren lassen.
Was benötige ich für die Grundausstattung meines Dobermanns?
Die Versuchung im Tierfachgeschäft ist groß. Es gibt einfach zu viele schöne, praktische und niedliche Sachen für den Dobermannwelpen zu kaufen. Wer die Wahl hat, hat hier ganz bestimmt die Qual.
Doch anfangs brauchst Du gar nicht so viel für den Welpen. Bedenke auch, dass er noch einiges wachsen wird und ihm einiges Zubehör unter Umständen schnell zu klein wird.
Hier die Basics für den Anfang:
- Hundebett: Dieses kann der Endgröße des Dobermanns ruhig schon angepasst sein. Du kannst es mit Kissen oder Decken etwas gemütlicher für den Welpen machen. Du kannst allerdings auch getrost auf ein richtiges Hundebett zu Beginn verzichten. Ein altes Kopfkissen oder eine kuschelige Decke reicht zunächst.
- Halsband oder Geschirr: Für die ersten Lebensmonate gerne verstellbare Modelle, die eine Zeit lang mitwachsen.
- Leine
- Fressnäpfe und Trinkschüssel (Gut geeignet sind höhenverstellbare Modelle)
- Kauartikel für den Zahnwechsel
- Spielzeug
- Transportbox
- Pflegeutensilien (Bürste, Zeckenzange, Krallenzange etc.)
- Kotbeutel oder Schaufel
- Adressanhänger
- Futter (zunächst am besten das gleiche wie beim Züchter verwenden) und Leckerlis
- Kleine Notfallapotheke
- Ein gutes Hundebuch für den Besitzer
Der Preis für die Grundausstattung kann sehr unterschiedlich ausfallen und hängt sehr vom Geschmack und Geldbeutel des zukünftigen Besitzers ab. Es ist jedoch zu empfehlen, nicht unbedingt immer das Billigste im Sortiment zu kaufen.
Robustes und gut verarbeitetes Zubehör kostet häufig etwas mehr, hält dafür aber um so länger und muss weniger oft ersetzt werden. Außerdem kann und sollten einige Sachen mit der Zeit ausgetauscht und neu gekauft werden, wie beispielsweise Spielzeug oder beschädigte Sachen.
Welche Kosten kommen bei der Haltung des Dobermanns auf mich zu?
Der Kaufpreis für den Dobermann ist ein großer Batzen Geld am Anfang. Doch dazu kommen nicht unerhebliche weitere Kosten. Einige davon fallen monatlich an, andere hingegen in weit größeren Abständen. Hier die wichtigsten Ausgaben:
- Anschaffungspreis für den Dobermann (Welpe oder ausgewachsener Hund)
- Grundausstattung (die regelmäßig erweitert oder erneuert wird)
- Futter (Kosten variieren stark, je nach gewählter Fütterungsmethode und bevorzugter Marke)
- Leckerlis fürs Training und Kauartikel
- Evtl. Kosten für eine Kastration
- Spielzeug (muss regelmäßig ersetzt werden bei Beschädigung)
- Welpenkurs, Hundeschule, Prüfungen, Hundesport
- Impfungen (je nach Impfstoff ist eine Auffrischung alle 1-5 Jahre fällig)
- Hundehaftpflicht (jährlich)
- Hundesteuer (jährlich, Preis variiert mitunter stark je nach Gemeinde oder Stadt)
- Tierarztkosten (Impfungen, Floh-/Wurmkuren, Krallenschneiden, Notfälle, Operationen, …)
- Ggf. Krankenversicherung
Brauche ich eine Haftpflichtversicherung für meinen Dobermann?
Auch, wenn Dein Dobermann supergut erzogen wurde und Du glaubst, eine Haftpflichtversicherung nicht zu brauchen, so solltest Du dennoch eine abschließen. Ein Unfall kann schnell passieren: Der Hund läuft auf die Straße, wirft bei Freunden eine teure Vase um, beißt den Postboten, verwüstet das Hotelzimmer und Ähnliches.
Ohne Versicherung kommst Du für sämtliche Schäden auf, die Dein Dobermann verursacht hat.
Darum ist eine Haftpflicht in vielen Bundesländern mittlerweile obligatorisch und muss bei der Anmeldung des Hundes bereits vorgelegt oder nachgereicht werden.
Bevor Du eine Versicherung abschließt, lies stets das Kleingedruckte und überprüfe genau, was im Schadensfall alles abgedeckt ist.
Wie sinnvoll ist eine Krankenversicherung für meinen Dobermann?
Einige Hunde werden scheinbar nie krank, andere hingegen sitzen dauernd im Wartezimmer beim Tierarzt. Zu welcher Sorte Dein Dobermann gehören wird, lässt sich kaum voraussagen.
Eine Kranken- oder OP-Versicherung kann trotzdem durchaus sinnvoll sein. Zwar werden Vorsorgetermine und Impfungen meist nicht bezahlt und auch kleinere Behandlungen sind häufig nicht abgedeckt, allerdings schlagen Operationen und die Behandlung von chronisch kranken Hunden möglicherweise teuer zu Buche. Eine Versicherung fängt Dich da finanziell auf.
Wer sich gegen eine Krankenversicherung entscheidet, sollte dennoch ein Polster für Notfälle parat haben.
Lege beispielsweise ein monatlich festes Budget für den Dobermann beiseite, damit ein größerer tierärztlicher Eingriff Dich nicht finanziell straucheln lässt oder Du den Hund nicht behandeln lassen kannst, weil Du es Dir schlicht nicht leisten kannst.
Sollte ich einen Dobermann Rüden oder lieber eine Hündin kaufen?
Viele glauben, dass wenn sie einen Rüden oder eine Hündin kaufen, auch gleich gewisse Charaktereigenschaften mit dazu erhalten. So sind Rüden angeblich dominanter oder auch schärfer als Weibchen und die Hundedame verschmuster und leichter erziehbar. Es gibt viele solcher Vorurteile, die zwar stimmen können, aber eben nicht immer stimmen müssen.
Auch wenn das Grundwesen der Dobermänner sicherlich in gewissen Zügen gleich ist, so gibt es jedoch ganz individuelle Charaktereigenschaften für jeden Vierbeiner. Auch eine Dobermann-Hündin kann äußerst dominant sein und einen großen Beschützerinstinkt haben. Viele Rüden sind totale Kampfkuschler und überhaupt gibt es kaum Eigenschaften, die einzig auf ein Geschlecht zutreffen würden.
Wenn Du einen Welpen beim Züchter aussuchen gehst, dann sollte der Familienzuwachs so gewählt werden, dass er zu seiner neuen Familie passt. Der Züchter kann Dir dabei natürlich helfen, denn er kennt jeden einzelnen seiner Schützlinge genau und weiß, wer eher zurückhaltend ist, wer unerschrocken und dominant und wer eine richtige Schmusebacke ist. All dies konnte er über viele Wochen beobachten und er hat die Welpen zudem schon angefangen zu sozialisieren und zu prägen. Hundewelpen, die viel kennenlernen durften, sind später meist ausgeglichener und entspannter, als Dobis, die nur ihre Mutter, die Wurfkiste und vielleicht höchstens den Züchter zu Gesicht bekommen haben.
Entscheide Dich darum nicht speziell für einen Rüden oder eine Hündin, denn geschlechtsspezifische Charaktereigenschaften gibt es eigentlich nicht. Auch Training und Ausbildung laufen in der Regel gleich ab, ob Du nun eine Dobi-Dame an der Leine führst, oder einen stattlichen Rüden.
Wie verhält sich meine Dobermann-Hündin während der Läufigkeit?
Der wohl einzige signifikante Unterschied bei den Geschlechtern ist die Läufigkeit. Etwa 1-2 mal im Jahr bekommt die Hündin ihre Hitze und ist paarungsbereit. In dieser Zeit kann ihr Verhalten sich ändern, muss es aber nicht unbedingt. Einigen Damen merkt man die Läufigkeit sogar kaum an. Sie benehmen sich wie immer, halten sich sauber und überstehen diese Zeit ohne große Begleiterscheinungen.
Andere Hündinnen gehen damit jedoch nicht so locker um. Viele werden anhänglich und verschmust in dieser Zeit, sie schlafen viel oder sind total aufgekratzt. Einige verlieren auch kontinuierlich Blutstropfen, weshalb im Hundezuhause Augenmerk auf Sauberkeit und Hygiene gelegt werden sollte.
Beispielsweise kannst Du das Hundebett mit Handtüchern abdecken oder ziehst der Hündin eine Windel während der Läufigkeit an. Selbstverständlich gehört eine läufige Hündin beim Spaziergang an die Leine und andere Hundebesitzer sollten auf die Hitze aufmerksam gemacht werden. Vorsicht, bei freilaufenden Verehrern!
Nach der Läufigkeit kann es bei einigen Dobermann-Hündinnen zur Scheinträchtigkeit kommen, sodass die Hündin eine Höhle für den “Nachwuchs” baut und plötzlich Spielzeug und andere Gegenstände bemuttert und verteidigt. Es kann sogar sein, dass sie Milch produziert.
Dies muss Dich keinesfalls beunruhigen. In der Natur bekommt grundsätzlich nur das ranghöchste Weibchen Welpen, doch die anderen Hündinnen im Rudel helfen durchaus bei der Aufzucht mit und dazu gehört eben auch das Säugen der Jungen. So haben die Welpen eine größere Chance zu überleben. Eine Scheinträchtigkeit hat also durchaus ihre Daseinsberechtigung.
Zeigt auch der Dobermann-Rüde verändertes Verhalten?
Sofern Dein Dobermann nicht kastriert wurde, wird auch er sich anders benehmen, wenn eine läufige Hundedame anwesend oder zumindest in “Riechweite” ist.
Einige werden ganz unruhig in dieser Zeit und sogar brave Zeitgenossen büxen gerne aus und versuchen zu ihrer Liebsten zu gelangen.
Wer Pech hat, dessen Dobermann jault und jammert auch gerne ganz liebeskrank, bevorzugt nachts. Und anderen verdirbt es für ein paar Tage sogar den Appetit.
Kaufe ich besser einen erwachsenen Dobermann oder einen Welpen?
Ja, Dobermann-Welpen sind süß.
Ja, es ist schön, sie aufwachsen zu sehen und von Anfang an dabei zu sein.
Ja, es macht Spaß, sie nach eigenen Vorstellungen zu erziehen.
Natürlich ist es wundervoll, einen Dobi-Welpen zu kaufen, ihm ein Zuhause zu schenken und großzuziehen. Es entsteht oft eine ganz besondere Bindung zwischen dem Hund und seiner Familie. Aber: Es macht auch sehr viel Arbeit, verlangt Konsequenz und jede Menge Zeit.
Der Dobermann ist ein anspruchsvoller Hund und möchte ausreichend bewegt und gefordert werden. Er gehört darum am besten nicht in die Hände von Hundeneulingen. Wer bei der Erziehung Fehler macht, kann diese hinterher nämlich oft nur schwer wieder abtrainieren und hat womöglich Probleme den Hund zu handhaben und unter Kontrolle zu halten. Da wird das Zusammenleben oft zur Qual. Für Hund und Mensch.
Da die Tierheime leider voll genug sind mit unerzogenen oder unterforderten Hunden, solltest Du nicht noch einen weiteren hinzufügen. Anfänger kaufen einen Dobermann darum am besten nur, wenn sie bereit sind, viel Liebe und Zeit zu investieren und unter professioneller Anleitung mit ihrem Hund zu arbeiten.
Wer eine älteren Dobermann kauft oder adoptiert, hat manchmal richtig Glück und bekommt einen im Grundgehorsam bereits gut erzogenen Vierbeiner, der die Familie perfekt ergänzt. Du kannst von solch einem Hund viel lernen. Frage bei erwachsenen Dobis allerdings unbedingt immer nach dem Abgabegrund, da einige sicherlich auch abgegeben werden, weil ihre Besitzer nicht mit der ansruchsvollen Rasse zurecht kommen oder kamen.
Bist Du sehr erfahren in der Hundehaltung, kannst Du allerdings auch solch einem Problemfall ohne Weiteres ein neues Zuhause schenken und ihn (wieder) glücklich machen.
Checkliste: Bin ich bereit für einen Dobermann?
- Ist die Hundehaltung erlaubt?
- Niemand hat Angst vor dem Dobermann?
- Keiner hat eine Allergie, die gegen einen Hund spricht?
- Der Züchter wurde sorgfältig ausgewählt?
- Du weißt Bescheid über die Besonderheiten und Ansprüche der Rasse?
- Du hast viel Zeit für Eingewöhnung, Erziehung und Ausbildung des Hundes?
- Mindestens 2 Wochen Urlaub sind kein Problem, wenn der Welpe bei Dir einzieht?
- Mehrere Stunden täglich für Beschäftigung, Spiel, Training, Pflege und Spaziergänge sind eingeplant?
- Etwas Unordnung oder Schmutz in der Wohnung macht Dir nichts aus?
- Im Krankheitsfall oder bei Urlaub hast Du eine zuverlässige Vertretung?
- Du kannst Dir die Haltung eines Dobermanns leisten und hohe Tierarztkosten schrecken Dich nicht ab?
- Du möchtest für den Dobermann Verantwortung tragen, sein ganzes Leben lang?
- Du bist bereit, Gewohnheiten dem Hund zuliebe aufzugeben oder einzuschränken?
- Verändertes Verhalten während der Läufigkeit macht Dir nichts aus?
Warum hast Du Dir einen Dobermann gekauft, bzw. warum willst Du Dir einen Dobermann kaufen? Bitte hinterlasse einen Kommentar!